Die Wiener Immobilienrendite AG will aus leer stehenden Bürogebäuden in Gewerbe- und Industrieparks Wohnungen für Flüchtlinge, Studenten und junge Singles errichten.Dazu müssten allerdings diese Flächen in Wohnraum umgewidmet werden, denn in Gewerbegebieten sind Wohnungen nicht erlaubt. Bei den Hilfsorganisationen stoße dies auf großes Interesse, so Immobilienrendite-Chef Markus Kitz-Augenhammer.
Allerdings sei die Politik noch etwas zurückhaltend, auch wenn es schon erste Gespräche mit der Stadt Wien gebe. Einige Politiker würden wohl “Ghettosiedlungen” befürchten, mutmaßt Kitz-Augenhammer. Aber genau das sei bei der “Welcome-City” nicht der Fall, da hier auf eine Durchmischung der Bewohner geachtet werde. Außerdem könne eine Umwidmung auch zeitlich befristet sein.
Für Kitz-Augenhammer hat sein Plan drei Vorteile: Während für einen Neubau Kosten von rund 2.000 Euro pro Quadratmeter veranschlagt werden müssten, seien es bei einer Adaptierung nur rund die Hälfte. Außerdem könnte deutliche schneller Wohnraum geschaffen werden und unmittelbare Wohnanrainer gäbe es auch nicht, sagt er.
Laut Kitz-Augenhammer haben Asylwerber anfangs bei der Wohnraumsuche nur Chancen am freien Markt, hier seien aber die Preise zu hoch und bei günstigen Wohnungen würden bei einem Besichtigungstermin bis zu 50 Leute vor der Tür stehen. Bürogebäude hingegen hätten den Vorteil, dass man die Räumlichkeiten auch gleich für Deutschunterricht verwenden könnte. Außerdem hätten derartige Bauten meistens Lagerhallen dabei, die sich als Werkstätten zur Lehrlingsausbildung eignen würden.
Bei den Hilfsorganisationen laufe er jedenfalls offene Türen ein, diese würden sich dann auch um die Betreuung der Flüchtlinge in den adaptieren Bürogebäuden kümmern.